Chemische Peelings sind bei richtiger Anwendung sanfter zur Haut als mechanische Peelings mit grobkörnigen, scharfkantigen Peelingkörnern, weshalb sie längst Einzug in Arztpraxen und Kosmetikstudios gehalten haben. Doch nicht jedes Peeling ist für jede Haut zur Hautpflege geeignet. Unser 11880-Beauty-Ratgeber stellt eines der bekanntesten Peelings mit all seinen Eigenschaften, Besonderheiten sowie Vor- und Nachteilen näher vor: Das BHA Peeling.
So wirkt ein BHA Peeling
Eine BHA Säure gehört zu den Beta-Hydroxysäuren und enthält als Hauptbestandteil Salicylsäure, welche aus ätherischen Ölen gewonnen wird, die sich in Blättern, Blüten, Wurzeln und Rinden diverser Pflanzen befinden. Wie auch schon das AHA Peeling, welches unter anderem bei der Fruchtsäurebehandlung eingesetzt wird, gehört das BHA Peeling den chemischen Peelings an und kann bei einer Reihe von Hauptproblemen helfen. Im Gegensatz zur Fruchtsäure ist Salicylsäure lipophil, sprich fett liebend. Sie dringt daher direkt in die Talgdrüsenfollikel ein, löst den vorhandenen Talg aus und reinigt die Poren so von innen heraus. Salicylsäure wirkt zudem entzündungshemmend. Die Ursachen für Mitesser, Akne, Grieskörner und Pickel werden damit effektiv bekämpft.
Selbstredend hat Salicylsäure auch einen peelenden Effekt, bei der die obersten, abgestorbenen Hautzellen entfernt und Verhornungen gelöst werden. Auf diese Weise erscheint die Haut weniger fahl und dafür deutlich frischer. Da die Salicylsäure nur in den oberen Hautschichten wirkt, sind für stärkere Effekte gegen Falten und Linien AHA Peelings (Glykolsäure) als Anti-Aging-Mittel besser geeignet. Wer chemische Peelings verwendet, auch mildere, muss trotzdem zu jeder Tages- und Jahreszeit Sonnenschutz auftragen, da die Verwendung dieser Peelings den natürlichen Sonnenschutz verringert.
Für welche Haut ist ein BHA Peeling geeignet?
Gerade für zu Unreinheiten neigende Haut, fettige Haut, Haut mit Akne und Mischhaut eignet sich das BHA Peeling ideal. Hier kann das Peeling seine ganze hautklärende Stärke entfalten. Aber auch auf Erkrankungen wie Keratosis Pilaris (Reibeisenhaut), Psoriasis (Schuppenflechte) und Ekzemen hat das BHA Peeling eine positive, abmildernde Wirkung. Für empfindliche Haut, die nicht mit dem stärkeren AHA Peeling zurechtkommt, kann das BHA Peeling eine sinnvolle Alternative sein. Da Salicylsäure denselben chemischen Aufbau wie Aspirin hat, sollten Personen mit Aspirin Allergie jedoch von der Verwendung absehen oder sich vorher von einem Arzt beraten lassen. Gleiches gilt auch für Personen mit Rosacea, die hin und wieder empfindlich auf BHA Behandlungen reagieren. Betroffene sollten im Kosmetikstudio erst einen kleinen Test auf der Haut durchführen lassen, bevor eine größere Behandlung durchgeführt wird. Sollte BHA jedoch gut vertragen werden, hilft sie auch bei diesem Hautproblem sehr gut.
Menschen mit besonders empfindlicher Haut können auch zur BHA Alternative greifen, dem LHA Peeling. LHA steht für Lipo Hydroxy Acid und – wie der Name schon vermuten lässt – sind diese Peelings noch lipophiler als BHA Peelings (etwa die dreifache Stärke!), dafür aber sehr mild und gut verträglich. LHA Produkte können nämlich auch bei einem hautneutralen pH-Wert verwendet werden. Die Säure hat zudem sehr gute entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften, die gerade bei unreiner Haut essenziell sind. Einziges Manko: Nur wenige Firmen bieten dieses Peeling an. Hautärzte und Kosmetikstudios können aber unter Umständen mit professionellen Behandlungen weiterhelfen.
BHA Konzentration entscheidet über die Wirkung
Es muss nicht unbedingt die höchste Konzentration sein, um erste Effekte zu erzielen. Bei 1 % können bereits leichte Hautprobleme gut gelöst werden; bei 2 % Konzentration auch schwierige Hautprobleme wie Akne. Unter 1 % Konzentration ist die Wirkung dagegen – selbst als Gesichtswasser – zu gering. Apropos Wirkung: Mit Nebenwirkungen muss man zwar nicht rechnen, aber eine anfängliche Verschlimmerung der Symptome, z. B. vermehrte Pickel, tritt häufig ein. Diese Erstverschlimmerung macht Sinn, da die Salicylsäure die Poren von innen heraus reinigt und so Unreinheiten hervorbringt, die schon seit Längerem unter der Haut schlummern. Anwender sollten sich daher nicht sofort entmutigen lassen, wenn mehr Unreinheiten im Gesicht auftreten und ein wenig Geduld haben. Im Zweifelsfall ist auch eine Anwendungsreduzierung oder eine niedrigere Konzentration empfehlenswert – da heißt es ausprobieren. Wichtig ist zudem der PH-Wert, der bei allen Konzentrationen zwischen 3 und 4 liegen sollte.
Bei hartnäckigen Hautproblemen (z. B. Hornhaut) kann auch eine hohe Dosis von 8 bis 12 % direkt an der betroffenen Stelle angewendet werden. Keratosis Pilaris, welche umgangssprachlich auch als Reibeisenhaut bezeichnet wird, tritt bei Betroffenen je nach Ausprägung im Gesicht, an den Oberarmen, Beinen und dem Rücken auf. Die kleinen, leicht roten Pickelchen werden zugleich von einer rauen Haut begleitet. Für den Körper kann hier statt der üblichen zweiprozentigen Lösung auch eine 3 bis 6 % Konzentration verwendet werden.
Anwendung von BHA Peelings
Gel, Cremes, Bodylotion und sogar Duschgele sind mittlerweile mit Salicylsäure angereichert und in jedem Drogeriemarkt erhältlich. Die Salicylsäure Konzentration ist hierbei jedoch nicht immer offensichtlich und nicht für alle Hautprobleme ausreichend. Zu Therapiezwecken sind diese Produkte deshalb kaum geeignet. Zudem ist in vielen Produkten übermäßig viel Alkohol Denat vorhanden, was die Haut austrocknet, sie dadurch durchlässiger und anfälliger für Entzündungen macht und damit die Talgproduktion zusätzlich ankurbelt – das heißt, die Haut wird über kurz oder lang noch öliger. Hier kommen Kosmetiksalons und Hautärzte ins Spiel, die in aller Regel hochwertigere Produkte mit höheren Salicylsäure Konzentrationen verwenden. Das ist vor allem bei stärkeren Hautproblemen sowie Erkrankungen nötig, um einen sichtbaren Effekt zu erzielen. Bei einer BHA Behandlung werden somit Schmutz, abgestorbene Hautschüppchen, überschüssiges Fett usw. entfernt. Bei längerer Behandlung über mehrere Wochen hinweg verbessert sich das Hautbild merkbar.
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